Feuer und Eis, Lava und Diamant durch und durch aber ist Vera-Lotte Boecker in der Titelpartie. Daphne umarmt als einzige den Schnee und den vielleicht letzten Baum des vereisenden Kontinents. Es ist faszinierend, wie Vera-Lotte Boecker schon beim extrem anspruchsvollen Partiendebüt eine fast makellose Leistung bietet. Umso mehr, weil von ihr sportiver Totaleinsatz und schwebende Tön in höchsten Lagen ohne Pause gefordert werden. Es tut gut, dass der emotionale Hochsprung Daphnes von einem weniger sphärischen als körperlichen Höhensopran gesungen wird. Vera-Lotte Boecker geht an Grenzen und wird so zum mitreißend ehrlichen Mittelpunkt dieser Premiere. – Roland H. Dippel, concerti
Musikalisch ist die Produktion erfreulich vor allem durch Vera-Lotte Boeckers jugendlich strahlende und zugleich so souverän über ihre Riesenphrasen herrschende Daphne. – Peter Ueling, Berliner Zeitung
Vera-Lotte Boecker trägt die Inszenierung szenisch wie musikalisch. Mit jugendlich jubelnder Stimme bewältigt sie die Partie mit faszinierender undramatischer Leichtigkeit ohne jedes heroinenhafte Element. – Stefan Schmöe, Online Musik Magazin
In ihrem hinreißend langen Antrittsmonolog, grandios gesungen von Vera-Lotte Boecker mit einer idealen Stimme für die originale Strauss-Färbung, erklärt Daphne ihre Liebe zur Natur, die viel mehr ist, die eine fast entgrenzte Leidenschaft ist. – Helmut Mauró, Süddeutsche Zeitung
(…)Ihre Stimme ist so gelenkig wie klar umrissen und zu einem kindlichen Leuchten fähig, wie es die Figur der Daphne erfordert. Dass sie Daphnes Leichtigkeit auch darstellerisch so nahe kommt, macht sie zum Glücksfall für diese Rolle. Ihre Stimme bringt eine Ahnung von Farbe, von Licht und Sonne ins Stück, also am Ende doch ein bisschen Hoffnung im ewigen Fallen der Schneeflocken. – Clemens Haustein, FAZ
Die Szene gehört stattdessen Daphne allein, der Sängerin Vera-Lotte Boecker, die sich Castelluccis Einfällen hingebungsvoll widmet, im Schnee herumspringt, sich die Kleider vom Leibe reißt, fröhlich, verwirrt, mit einer umwerfenden Zärtlichkeit dieser eisigen Weite und dem lachhaften armen Bäumchen gegenüber, das hier aus dem Schnee steht. (…) Man muss Boecker nicht verstehen, um ihr hingerissen zuzuschauen, und ihr makelloser, jugendlicher und doch golden glänzender Sopran ist über alle Zweifel erhaben. – Frankfurter Rundschau, Judith von Sternburg
“The [performance] is sustained in particular by Vera-Lotte Boecker. Not only because she moves confidently in even the most remote soprano regions: with unconditionality, with a will (always vocally controlled) to relinquish, she makes her Nadja into the descendant of all Salomes, Elektras or Iphigenies – and that is not the case due solely to this piece, in which a great past tragedy echoes.” Markus Thiel, Münchener Merkur
“… the conclusion is the heartrending ‘Lamento della Ninfa’. Prior to that, leading lady Vera-Lotte Boecker shaped the constant switch between reality and traumatic memory for two hours with thrilling intensity. Now she is left behind as a destroyed character, incapable forever of love.” Max Nyffeler, FAZ